Kompassorientierung
Kompassorientierung, Orientierung von Tieren aufgrund von Landmarken, Himmelskörpern, der Polarisationsebene des Lichtes (siehe Optik) oder des Magnetfeldes der Erde. Dabei müssen Tiere tages- oder jahreszeitliche Änderungen der Orientierungshilfen berücksichtigen. Kompassorientierung ist bei wandernden Tieren und solchen, die zu bestimmten Zeiten einen anderen Lebensraum aufsuchen, weit verbreitet. Häufig verfügt eine Spezies über mehrere Orientierungssysteme. So können sich normalerweise nach dem Stand der Sonne richtende Arten (Sonnenkompass) auch bei bedecktem Himmel orientieren. Ameisen und Honigbienen finden mit Hilfe des Sonnenkompasses und der Polarisationsebene des Lichtes Futterquellen und ihren Stock. Auch Fische, vor allem Heringsfische, können sich anhand der Polarisationsebene des Lichtes orientieren. Brieftauben nutzen ihren magnetischen Sinn. Während der Sonnenkompass und andere auf Himmelskörper beruhende Kompasse eine Leistung des optischen Sinnes darstellen, müssen für die Orientierung nach der Polarisationsebene des Lichts und für den Magnetkompass besondere Sinnesorgane oder Modifikationen bestehender Sinnesorgane vorhanden sein. Der Magnetkompass ist wahrscheinlich der primäre Sinn, auf den die Orientierung nach Sonne und Sternbildern aufbaut. Zugvögel nutzen bei ihrem ersten Flug ins Überwinterungsgebiet wahrscheinlich ihren magnetischen Sinn und lernen dabei, die Himmelskörper für ihre Orientierung zu nutzen. |