Bienenfresser

 

Bienenfresser, Familie farbenprächtiger Vögel, die sich als ausschließliche Insektenfresser von Bienen und Wespen ernähren. Die Arten sind in warmen Regionen Eurasiens, Afrikas und Australiens weit verbreitet. Sie haben einen langen, schlanken Schnabel und spitze, schwalbenähnliche Flügel. Besonders auffällig ist ihr farbenprächtiges Gefieder.

Der europäische Bienenfresser erreicht eine Größe von 28 Zentimetern. Scheitel, Nacken, Vorderrücken und ein Flügelfeld sind kastanienbraun gefärbt; die Augenregion trägt ein schwarzweißes Band, die Kehle ist gelb und der Rest des Gefieders blaugrün. Das Verbreitungsgebiet des Bienenfressers erstreckt sich von Portugal und Nordafrika über den Mittelmeerraum und Russland sowie das Baltikum bis in den Westen Chinas. Seit den neunziger Jahren gibt es Brutvorkommen am Kaiserstuhl, die mit der klimabedingten Ausbreitung der Art in Zusammenhang stehen dürften (siehe globale Erwärmung). Nach Angaben von 1997 leben in Mitteleuropa etwa 2 000 bis 4 500 Brutpaare. Der Bienenfresser bevorzugt offene, sandige Lebensräume mit Baumgruppen und Gewässern. Er erbeutet im Flug Hummeln, Libellen und andere Insekten. Als Zugvogel überwintert er südlich der Sahara.

Bienenfresser sind mit den Eisvögeln verwandt. Wie diese graben sie an steilen Böschungen ein bis zwei Meter lange Erdröhren, die sich zu einer Brutkammer erweitern. In ihr werden die weißen Eier auf der Erde abgelegt. Brutkolonien der Bienenfresser können mehrere tausend Brutpaare umfassen.

Systematische Einordnung: Bienenfresser bilden die Familie Meropidae der Ordnung Coraciiformes. Die wissenschaftliche Bezeichnung des europäischen Bienenfressers lautet Merops apiaster.